Herzschwäche

Eine Erkrankung mit sehr vielen Gesichtern

Eine rasche und langfristig stabile Genesung ist unser Ziel. Dr. med. Thomas Jansen, Chefarzt für Innere Medizin und Kardiologie der Klinik Königstein, und sein Expertenteam stehen genau dafür ein.

Mit fachlicher Kompetenz, einer ganzheitlich orientierten Therapie und einer hochmodernen Ausstattung bietet die Klinik Königstein der KVB ideale Voraussetzungen für Ihre Genesung. Unsere Therapieprogramme werden jeweils Ihren individuellen Bedürfnissen angepasst.

Unser Herzmuskel ist ein fantastisches Organ. Mit bis zu 100 Schlägen in der Minute wirkt es entsprechend einer Saug- und Druck-Pumpe, um unseren Körper und damit sämtliche Organe mit Sauerstoff zu versorgen.

Bild von Dr. med. Jansen Arzt der Klinik Königstein Dr. med. Jansen Dr. med. Jansen

Um dies zu gewährleisten, sind hier elektrische Impulse sowie Mechanik sehr genau und vollautomatisch aufeinander abgestimmt. Im Optimalfall ist dies über eine Dauer von fast 100 Jahren möglich. Leider nicht immer, denn es gibt diverse Störungen, die zu einer dramatischen Veränderung der Herzleistung führen können.

Einerseits kann die Pumpfunktion des Herzens gestört sein, dann spricht man von einem Vorwärtsversagen, denn die Blutmenge kann durch eine herabgesetzte Pumpkraft nicht richtig in den Kreislauf „gedrückt“ werden. Es handelt sich hierbei um eine Herzschwäche, genannt Herzinsuffizienz, mit reduzierter Auswurffraktion (englisch: Heart Failure reduced Ejection Fraction, HFrEF).

Auf der anderen Seite kann die Saugwirkung des Herzens, also die Entspannungsphase funktionell gestört sein. Dies nennt sich dann Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (englisch: Heart Failure preserved Ejection Fraction, HFpEF). Diese Herzen wirken bei einer Ultraschalluntersuchung für den Arzt zunächst gesund, weil die Pumpkraft annähernd normal erscheint. Gerade bei dieser Form der Herzschwäche müssen weitere Parameter dringend beachtet werden, sonst kann diese Erkrankung schnell übersehen werden.

Wie kommt es zu einer HFrEF (während der Auswurffraktionen)?

Viele Grunderkrankungen können zu dem Bild einer HFrEF führen. Wichtig zu nennen sind hier die koronare Herzkrankheit sowie der Herzinfarkt, Bluthochdruck, Herzklappenschäden, Vorhofflimmern, eine Herzmuskelentzündung oder eigenständige Herzerkrankungen (genannt: Kardiomyopathien).

Wie kommt es zu einer HFpEF (in der Entspannungsphase des Herzens)?

Dies ist immer noch nicht vollständig verstanden, jedoch gibt es begründeten Anhalt, dass ein gleichzeitiges Vorhandensein der folgenden Erkrankungen zu dem Auftreten einer HFpEF führen kann:

  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Lebensalter über 60
  • Vorhofflimmern              

Welche Symptome deuten auf eine Herzschwäche hin?

Das Leitsymptom einer Herzschwäche kann Luftnot sein, vor allem unter Belastung, und ebenso eine eingeschränkte Fähigkeit, Sport zu treiben, vermehrte Müdigkeit, Wasseransammlung in den Beinen oder nicht flach liegen zu können. Die genannten Symptome können leider bei vielen anderen Erkrankungen ebenfalls vorhanden sein, sodass die Diagnose der Herzschwäche manchmal nicht ganz einfach erscheint, vor allem nicht in den Anfangsstadien.

Wie kann eine Herzschwäche richtig und rechtzeitig erkannt werden?

Die rechtzeitige Diagnosestellung spielt eine entscheidende Rolle bei der Herzschwäche. Wird diese zu spät entdeckt, gleicht sie hinsichtlich der Prognose leider einer schweren Krebserkrankung. Ein geschultes „Kardiologenohr“ kann im Patientengespräch erste Anzeichen einer Herzschwäche gut erkennen. Laborparameter können helfen, die richtige Diagnose einer Herzschwäche zu stellen. Hier ist das sogenannte „BNP“ ein wichtiger Parameter, der dann stark erhöht sein kann. Klassisch sollte eine Ultraschalluntersuchung erfolgen sowie ein Röntgenbild und evtl. eine Kernspintomografie (MRT) des Herzens angefertigt werden.

Gibt es gute Therapieoptionen bei Herzschwäche?

Ja, dank des wissenschaftlichen Fortschritts stehen heutzutage viele Therapieoptionen zur Behandlung einer Herzinsuffizienz zur Verfügung. Bei der Therapie der Herzschwäche mit reduzierter Pumpfunktion kommen ACE-Hemmer, Betablocker, Aldosteronantagonisten und sogar ein Medikament aus der Diabetestherapie, genannt SGLT-2-Hemmer, zum Einsatz, darüber hinaus komplexere Medikamente wie z. B. Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (Entresto).

Verschlechtert sich die Herzleistung trotz einer guten medikamentösen Herzschwächetherapie weiter, kann heutzutage eine kleine Pumpe, ein sogenanntes Unterstützungssystem (LVAD), von einem Herzchirurgen implantiert werden. Leider gibt es weiterhin zu wenige Herzen, die zu einer Transplantation zur Verfügung stehen, daher werden nun immer häufiger diese Unterstützungssysteme (als Ersatz für eine Herztransplantat) implantiert.

Die Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion ist bisher viel schwieriger zu behandeln, hier stehen uns wissenschaftlich bewiesen aktuell nur die SGLT-2-Hemmer als Therapieoption zur Verfügung. In diesem Bereich wird jedoch weiterhin sehr viel geforscht, sodass begründete Hoffnung besteht, auch hier bald mehr Medikamente zur Verfügung zu haben.

Ihr persönlicher Erholungsverlauf steht für uns in der Klinik Königstein der KVB im Vordergrund. Unsere Experten im Fachbereich Innere Medizin und Kardiologie arbeiten für Ihren Puls stets am Puls der Zeit. Täglich fließen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Rehabilitationsarbeit ein. Für den Therapieerfolg stehen optimal ausgestatte Therapie- und Behandlungsräume zur Verfügung. In direkter Anbindung an das Rhein-Main-Gebiet am Südhang des Taunus bieten wir Ihnen hochqualitative Rehakonzepte wie auch stationäre und teilstationäre Anschlussheilbehandlungen (AHB). Eine umfangreiche Diagnostik können Sie ambulant und auch stationär bei uns durchführen lassen.

Klinik Königstein aus der Vogelperspektive Klinik Königstein aus der Vogelperspektive Klinik Königstein

Weitere Informationen zur unserer Klinik finden Sie unter www.kvb-klinik.de oder unter Rufnummer 06174 204-0